Lebensdauer von Porsche Motoren

Die Lebensdauer von Porsche Motoren ist ein heiß diskutiertes Thema und beim Kauf eines gebrauchten 911, Boxster oder Cayman eine sehr wichtige Fragestellung. Denn der Motor mit sechs Zylindern im Heck bzw. in der Mitte des Fahrzeugs ist das Herz eines Porsche. Sein Zustand und die erreichbare Laufleistung entscheidet über Fahrspaß oder teuren Frust.

Entsprechend voll sind Fachforen mit Beiträgen zu diesem Thema. Leider ist diese Frage weder technisch trivial noch pauschal zu beantworten. Daher herrscht bei Interessenten für einen gebrauchten Porsche häufig Verwirrung. Diese Seite klärt über die technischen Unterschiede zwischen den Motoren von 911, Boxster und Cayman vor und nach dem Facelift auf. Anschließend weißt Du Bescheid, wie lange der Motor hält, was kaputt gehen kann und was die Instandsetzung kostet.

Die verschiedenen Motoren

Diese Seite betrachtet die Modelle Porsche 911, Boxster und Cayman der Baureihe 997 bzw. 987 vor und nach dem Facelift.
Die Motoren aus den vor-Facelift (vFL) Modellen wurden (mit leichten Modifikationen) noch aus der Vorgänger-Baureihe 996 und 986 übernommen. Sie basieren daher auf der ersten Generation der “Wasser-Boxer”, also den Motoren unmittelbar nach der Umstellung von Luft- und Wasserkühlung. Diese Motoren haben den Motorcode M96 bzw. M97.

Mit dem Facelift wurden die Motoren komplett neu konstruiert und in zahlreichen Details entscheidend verbessert. Sie müssen daher unbedingt von den M96/M97-Motoren differenziert werden! Die neuen Motoren tragen den Motorcode X51. Die X51-Reihe kommt (mit leichten Änderungen und etwas mehr Leistung) auch im Nachfolger 991 bzw. 981 zum Einsatz. Solltest Du Dich für ein solches Fahrzeug interessieren, so gelten die Aussagen gleichermaßen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Motor-Generationen

M96/M97 (vFL-Motoren) und X51 (FL-Motoren) ist gemein, dass sie das Benzin-Luft-Gemisch frei ansaugen und die Leistung maßgeblich durch Hubraum, Drehzahl und Effizienz der Gaswechsel wird. Es gibt also keine Turbolader, die kaputt gehen könnten. Außerdem ist den Motoren gemein, dass sie sechs Brennkammern haben, die parallel zur Fahrbahn, d.h. in Boxer-Bauweise angeordnet sind.Damit erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten schon weitgehend.

Der X51 wurde in zahlreichen Bereichen technsich verbessert: So wurden die  Motor-Blöcke und Zylinderköpfe von der Open-Deck auf die Closed-Deck Bauweise umgestellt. Open-Deck Blöcke sind einfacher zu gießen, weisen jedoch eine ungünstigere Steifigkeit im Bereich der Zylinderlaufbahnen auf. Wenn Dich der technische Hintergrund dieser Bauformen interessiert, so wirst Du bei Wikipedia fündig.

Währen die Kurbelgehäuse der M96/M97-Triebwerke aus vier miteinander verschraubten Einzelteilen bestanden wurde die Anzahl bei den X51-Motoren auf zwei reduziert. Das verbessert die Steifigkeit der Aggregate-Konstruktion ebenfalls.

M96/M97 nutzten für den Antrieb der Nockenwellen noch eine Zwischenwelle. Dies ist grundsätzlich nichts Negatives. Dennoch ist eine Zwischenwelle ein zusätzliches Bauteil, welches prinzipiell immer auch eine zusätzliche Fehlerquelle darstellen kann. Bei den X51-Motoren entfällt die Zwischenwelle aufgrund konstruktiver Verbesserungen.

Porsche Motor (Typ X51) im Heck eines 911

Porsche Motor (Typ X51) im Heck eines 911

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Modellen Porsche 911, Boxster und Cayman

Die Modelle Porsche 911, Boxster und Cayman einer Baureihe teilen sich immer den gleichen Grundmotor. Das bedeutet alle 997 und 987 vFL werden von verschiedenen Ausführungen der M96/M97-Motoren angetrieben und in jedem FL-Modell steckt ein X51 Motor.

Die unterschiedlichen Leistungsstufen werden durch variierende Hubräume und Drehzahlen erreicht. So schöpft ein Cayman S seine 325 PS aus 3,4 Litern Hubraum, während ein Cayman non‑S nur über 2,7 Liter verfügt. Die Abstufung zum Elfer erfolgt ebenfalls über Hubraum und Drehzahl. Ein 911 Carrera S generiert seine 385 PS aus stolzen 3,8 Litern.

Realistische Lebensdauer von Porsche Motoren und häufige Schadensbilder

Grundvorraussetzung für das Erreichen von hoher Laufleistung und einer langer Lebensdauer von Porsche Motoren ist, dass Du die Wartungsintervalle einhälst und ausschließlich hochwertiges Motoröl verwendest. Außerdem solltest Du Deinen Motor ordentlich warmfahren erst dann voll belasten, wenn er seine Betriebstemperatur erreicht hat. Mehr über Wartung, Wartungskosten und Warmfahren erfährst Du in meinem E‑Book. Mehr Infos dazu und eine Leseprobe findest Du in der Infobox auf der rechten Seite.

Die denkbare Laufleistung ist außerdem von zahlreichen Faktoren wie Fahrprofil (Stadtverkehr vs. Autobahn), Nutzungsprofil (Cruisen vs. Rennstrecke) abhängig und letztlich auch Glückssache.

Motorschaden durch Kolbenkipper und ‑fresser

Tendenziell werden die vFL-Motoren M96/M97 bei Motor-Instandsetzern jedoch häufiger in Revision gegeben als X51-Motoren. Technische Begebenheiten, die sich gegenseitig verstärken, führen bei diesen Motor zu einem gehäuften Schadensbild. Durch das vierteilige Kurbelgehäuse, die Open-Deck Bauweise und einer weicheren Beschichtung der Zylinder-Laufbahnen kommt es bei mittleren Laufleistungen zu ovalen Verformungen der Brennräume. Ab einem gewissen Grad reibt der runde Kolben dann am leicht ovalen Zylinder, bis er sich fest frisst. Ein Kolbenkipper oder ‑fresser ist die Folge. Aufgrund der größeren Hubräume ist der 911, insbesondere in der S‑Motorisierung anfälliger. Der Grundblock ist immer der gleiche. Der größere Hubraum führt jedoch zu einer größeren Bohrung, wodurch sich die Wandstärke zwischen den Zylindern und damit deren Steifigkeit reduziert. Dieses Schadensbild tritt erfahrungsgemäß im Bereich 70.000 bis 90.000 Kilometern auf. Selbstverständlich gibt es auch eine Menge Fahrzeuge, die weitaus höhere Laufleistungen erreichen und nicht betroffen sind.

In Relation zum Kaufpreis ist ein solcher Schaden kein Totalschaden, jedoch empfindlich teuer. Welche Optionen Du in einem solchen Fall hast, wem Du Deinen Motor zur Überholung anvertrauen kannst, welche Kosten damit verbunden sind und was meine Empfehlung ist, erfährst Du in meinem E‑Book.

Fortschritt bei der Lebensdauer von Porsche Motoren: X51-Motor im Elfer

Fortschritt bei der Lebensdauer von Porsche Motoren: X51-Motor im Elfer

Sämtliche Facelift-Motoren (X51, wie im Bild oben) sind in dieser Hinsicht weitaus unauffälliger, da die Zylindersteifigkeit erheblich verbessert wurde. Natürlich gilt auch hier: Regelmäßige Ölwechsel mit Markenöl und ordentlich warmfahren!

Motorschaden durch gebrochene Zwischenwelle

Sehr selten berichten Porsche-Fahrer in Foren über gebrochene Zwischenwellen an den M96/M97-Motoren. Da die gebrochene Welle in den Motorblock schlägt muss dieser ebenfalls aufwändig revidiert werden. Beim X51 entfällt die Zwischenwelle, da die Nockenwellen direkt über die Kurbelwelle angetrieben wird. Ergo kann sie auch nicht mehr schadhaft werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Facelift-Motoren (X51) technisch besser konstruiert und hinsichtlich Motorschäden nicht auffälliger sind als ein normales Serienfahrzeug auch. Sie erreichen im Normalfall Laufleistungen von weit über 100.000 Kilometer ohne Revision. Die vor-Faceliftmodelle mit M96/M97-Motor sind ‑insbesondere in den humbraumstärkeren Versionen (S‑Modelle und im Elfer) etwas anfälliger. Hier solltest Du eine etwas höhere Rücklage einplanen, da ab etwa 70.000 Kilometern eine Motorrevision anstehen kann. Dafür sind diese Modelle in der Anschaffung wiederum günstiger.

Kleinere Mängel und Eigenheiten von Porsche Motoren

Regelmäßig wird in Fachforen über Ölverlust am Kurbelwellensimmerring des M96/M97-Motors berichtet.  Dies liegt an den konstruktiven Eigenheiten dieser Motoren. Der Simmerring dichtet den Übergang von Motor zu Getriebe ab. Er wurde im Laufe der Zeit immer wieder verbessert, sodass das Problem weitaus seltener auftritt als zur Einführung der Motoren. Dennoch kann es hin und wieder vorkommen, dass der Motor an der betroffenen stelle etwas Öl verliert.

Die Kosten für den Austausch des Simmerrings liegen bei gut 1.000 €. Sicher nicht wünschenswert, jedoch auch kein Grund zur Panik. Die Facelift-Motorengeneration ist in der Hinsicht unauffällig.

Ebenfalls unkritisch ist gelegentlich leichte Rauchentwicklung und Qualmen aus der Abgasanlage nach längerer Standzeit. Bei abgestelltem Motor folgt das Öl der Schwerkraft und fließt nach unten. In konventionellen Reihen- oder V‑Motoren läuft es in das Kurbelgehäuse und in die Ölwanne. Da beim Boxermotor die Zylinder parallel zur Straße liegen, sickert mit der Zeit etwas Öl durch die Kolbenringe in die Brennräume. Beim Motorstart nach längerer Standzeit verbrennt es unter moderater Rauchentwicklung.

Lebensdauer von Porsche Motoren — Mein Fazit:

vor-Facelift (M96/M97-Motoren)

Boxster und Cayman (2,7 L): Weitgehend unproblematisch

Boxster und Cayman S (3,2 L): Eher unproblematisch

911 Carrera (3,6L): Eher problematisch

911 Carrera S (3,8 L): Vorsicht, nicht meine persönliche Empfehlung

Facelift (X51-Motoren)

Durchgehend unproblematisch

Bis auf wenige Ausnahmen (s.o.) ist Lebensdauer von Porsche Motoren unkritisch, d.h. auf dem gleichen Niveau wie bei den Motoren aus gewöhnlichen Serienfahrzeugen auch.

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Hunderte zufriedene Leser

Hallo Herr Römer;

MEIN Traum vom 911er wird nun auch wahr! Am nächsten Mi ist mein 997 Cabrio von 2010 mit 49800 km fertig — große Wartung; AU; 111 Punktecheck etc. 👍 wird im PZ Kiel noch vom Verkäufer erledigt!

Ihr E‑Book war absolut hilfreich und hat mich in meiner Vorgehensweise bestärkt; es waren sehr viele gute Hinweise für mich dabei!

Vielen Dank!

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